Mit dem gewaltsamen Tod der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini haben Mitte September 2022 im Iran die stärksten Proteste unter dem Motto «Frau, Leben, Freiheit» gegen das islamische Regime begonnen. Der Protest hat verschiedene Formen angenommen: Demonstrationen, Streiks, Posts in den sozialen Medien, Graffitis, die Missachtung von Kleidervorschriften oder nächtliche Rufe aus dem Fenster. Die Menschen fordern ein Leben in Würde und Freiheit, in einem demokratischen Land, das die Menschenrechte achtet. Mit Reformen geben sich die Iranerinnen und Iraner nicht zufrieden, nur das Ende der islamischen Republik ermöglicht den Weg hin zu einer säkularen Demokratie.
Im Rahmen der Freiheitsbewegung wurden (Stand Anfang März 2023) rund 20 000 Menschen verhaftet. Sie sind mit schlechten Haftbedingungen, Folter, Vergewaltigung und Tod konfrontiert. Über 500 Menschen wurden während der Proteste getötet, 70 davon waren Kinder. Vier Männer wurden wegen ihrer Beteiligung an der Freiheitsbewegung hingerichtet, Dutzenden weiteren droht ebenfalls die Todesstrafe.
Im Workshop werden wir der Frage nachgehen, was der Stand der revolutionären Freiheitsbewegung ist, wie die Schweiz sich positioniert und wie ein Wandel der Schweizer Iran-Politik herbeigeführt werden kann.